josephine apraku

Bin ich rassist?

Struktureller rassismus in deutschland

Seit dem Tod von George Floyd und der Black Lives Matter Bewegung wird plötzlich wieder sehr viel über Rassismus diskutiert. Dabei brauchen wir gar nicht zwingend in die USA blicken und mit dem Finger auf das Land der oft so angepriesenen, unbegrenzten Möglichkeiten zeigen. Denn Rassismus und Polizeigewalt ist auch in Deutschland ein aktuelles Thema. Im Gespräch mit Josephine Apraku, Afrikawissenschaftlerin und Gründerin des Instituts für diskriminierungsfreie Bildung, blicken wir auf den Rassismus vor unserer eigenen Tür. Dabei geht es in erster Linie um einen Perspektivwechsel, weg von Geschehnissen in anderen Ländern, hin zu der eigenen Verantwortung und der Rassismusproblematik im eigenen Land. Josephine setzt sich auf verschiedenen Ebenen bewusst für das Thema ein und beleuchtet unter anderem in ihren Anti-Rassismus Workshops den persönlichen Anteil jedes Einzelnen an dieser Herausforderung. Oftmals erlebt sie dabei eine direkte Abwehr von Teilnehmern:innen ihrer Workshops, wenn es darum geht, anzuerkennen, dass Rassismus sozialisiert ist und wir alle Teil eines strukturellen Rassismus in Deutschland sind. Dabei geht es ihr keinesfalls um eine Schuldzuweisung, als vielmehr um die Auflösung unseres gegensätzlichen Denkens von Gut und Schlecht, Rassist und Anti-Rassist. Vielmehr animieret sie jeden zur Selbstreflexion und dazu den Blick auf unser Handeln zu richten und daraus die Möglichkeiten zu ziehen, Einfluss zum Wandel zu nehmen.

Wo liegen in Deutschland die Gründe für Rassismus? Bin auch ich ein Rassist? Was muss passieren, damit sich wirklich etwas ändert? Darf ich am Ende überhaupt noch meine freie Meinung äußern oder ist nicht alles letztlich ein potenziell rassistisches Fettnäpfchen? Und, was können wir gezielt dazu beitragen, damit unsere Gesellschaft weniger diskriminieren und rassistisch ist? Das uns mehr erfährst und dieser Folge.

© 2020, Perspektivwechsel. All rights reserved.