florian friedrich

transidentität

über den mut, man selbst zu sein

In dieser aktuellen Folge sprechen wir mit dem Psychotherapeuten Florian Friedrich. Er betreut unter anderem Trans* Personen und Ihre Familien vor, während und nach dem Prozess der Transition, also der Umwandlung von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann. Lange Zeit galt Transidentität in der Medizin und Psychologie als Krankheit und wird noch heute im ICD-10, dem weltweit anerkannten Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, den Persönlichkeits- und Verhaltensstörung zugeordnet. Doch es tut sich etwas. Mit der Neuauflage des ICD-11 wird Transidentität ab 2022 ein stückweit entpathologisiert. Für viele Trans* Menschen ist der gesamte Prozess darüber hinaus jedoch häufig mit zahlreichen Höhen und Tiefen verbunden. Vom inneren und äußeren Coming-out, über die vollständigen Personenstandsänderung und eventuell vorgenommene medizinische Eingriffe, bis hin zur Akzeptanz durch die Gesellschaft, Familie, Kollegen:innen und Freunde:innen und der Annahme der neuen Identität durchlaufen Trans* Menschen ein Wechselbad der Gefühle. Florian Friedrich unterstützt jene Personen in den verschiedenen Phasen und hilft ihnen dabei ihr neues „Ich“ zu erkunden und zu akzeptieren. Wir sprechen mit ihm darüber, welche Rolle ein Psychotherapeut im Transitionsprozess spielt? Wie man bei sich selbst und anderen erkennt, dass eine sogenannte Geschlechtsdysphorie vorliegt, jemand also Trans* ist? Und wie Eltern, Familie, Freunde:innen und Kollegen:innen unterstützen können? 

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